Der Name István Gyulai ist allen Leichtathletik-Fans auf der ganzen Welt ein Begriff. Der 28-fache ungarische Staatsmeister und Universiade-Gewinner ist in Ungarn vor allem als Sportreporter und Fernsehmoderator bekannt, doch die Welt verehrt ihn als einen der angesehensten ungarischen Sportdiplomaten. Nach seiner Sportlerlaufbahn hat er die Welt der Leichtathletikstadien nicht verlassen: Er war Generalsekretär der Internationalen Sportjournalisten-Vereinigung (AIPS) und anderthalb Jahrzehnte lang Generalsekretär des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF). Bereits fünf Jahre nach seinem frühen Tod wurde im Jahr 2011 der István Gyulai Memorial - Ungarische Leichtathletik Grand Prix unter dem Motto "Die Legende wird fortgesetzt" ins Leben gerufen, mit dem unverhohlenen Ziel, die Traditionen des Grand Prix von Budapest, des internationalen Leichtathletikwettbewerbs der 1980-er Jahre, wiederzubeleben. Die ersten drei Wettkämpfe wurden im Ferenc Puskás Stadion in Budapest veranstaltet, aber seit 2014 finden sie im Leichtathletikzentrum Székesfehérvár statt.
Ein Liebesgeständnis in Stein gemeißelt
Székesfehérvár bietet auch außerhalb des Leichtathletikzentrums viel zu sehen. Es lohnt sich, den Spaziergang in der Vorstadt, auf den Öreghegy (den Alten-Berg), zu beginnen: Hier steht die Bory-Burg, das in Stein gemeißelte Liebesgeständnis von Jenő Bory, der Architekt und Bildhauer von Székesfehérvár. Der Künstler hat das Bauwerk über 40 Sommer lang mit seinen eigenen Händen gebaut, zum Gedenken an die eheliche Liebe. Das Gebäude ist ohne jegliche Planung Jahr für Jahr gewachsen und erweitert worden. Es wurde auch in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen als das größte Gebäude der Welt, welches praktisch von einer einzigen Person gebaut wurde. Obwohl die Burg aussieht wie ein mittelalterlicher Herrensitz, wurde sie in Wirklichkeit zwischen 1923 und 1959 erbaut. Ihr Außen- und Innenbereich sind mit unzähligen Mosaiken, Glasfenstern, Skulpturen und Zierbrunnen geschmückt. Um sie bis in den kleinsten Winkel erkunden zu können sollte man sich für einen mehrstündigen romantischen Spaziergang Zeit nehmen. Machen Sie Bekanntschaft mit der Hürdenläuferin Luca Kozák. Sie wird durch das Gebäude führen, welches eigentlich als Kunstwerk geplant wurde!