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Das Ungarische Nationalmuseum

Das Ungarische Nationalmuseum BudapestBudapest

Das Ungarische Nationalmuseum nimmt einen überaus wichtigen Platz in der ungarischen Geschichte ein. Im Jahr 1848 war Ungarn kein souveräner Staat, sondern wurde vom Habsburger Reich beherrscht und regiert. 

 Der Beginn der sogenannten ungarischen Reformzeit in den 1820er Jahren brachte eine Sehnsucht nach nationaler Unabhängigkeit mit sich, die am 15. März 1848 auf den Stufen des Museums kulminierte: An diesem Tag trug der junge romantische Dichter Sándor Petőfi (der Legende nach) sein revolutionäres Gedicht Nemzeti dal („Nationallied“) vor einer begeisterten Menge vor. In Wirklichkeit wandte er sich zuerst mit einer feurigen Rede an seine versammelten Landsleute und rezitierte danach spontan sein Gedicht, doch die Legende war geboren. Wie auch immer es sich genau zugetragen haben mag, das Ungarische Nationalmuseum wird von jedem Ungarn als eine überaus wichtige historische Stätte angesehen.

Das Ungarische Nationalmuseum liegt im VIII. Bezirk von Budapest, dem Burgviertel, und ist von luxuriösen Palästen umgeben, die von den renommiertesten zeitgenössischen Architekten für die damalige Oberschicht und High Society erbaut wurden. Die meisten dieser prunkvollen bürgerlichen Stadtpaläste haben bis heute ihre volle Pracht bewahrt. Dennoch wird das Stadtbild an diesem Ort vom neoklassizistischen Gebäude des Ungarischen Nationalmuseums beherrscht, das von einem prächtigen, erst kürzlich renovierten Garten gesäumt ist, einem Ort der Ruhe und Stille inmitten des pulsierenden Herzens dieser wunderschönen Metropole. Der Garten gehörte zu den ersten öffentlichen Parkanlagen Budapests und war im 19. Jahrhundert bei den Kindern der Umgebung sehr beliebt.

 

Daran erinnert ein im Garten errichteter Retro-Spielplatz, der eine Atmosphäre vergangener Tage bietet, wie sie auch in Ferenc Molnárs legendärem Jugendroman „Die Jungen von der Paulstraße“ beschrieben wird, dessen Handlung in der Nachbarschaft spielt. Zum Spielplatz gehören eine echte und funktionstüchtige Drehorgel, eine Kinderburg im Steampunk-Stil, eine Mini-Pferdestraßenbahn und ein Murmelspender (Murmeln spielen im Roman eine wichtige Rolle). Der Garten und die Treppe des Museums sind daneben ein beliebter Treffpunkt für die Studenten der nahe gelegenen Eötvös-Loránd-Universität: Vor allem bei gutem Wetter erscheinen sie zu Dutzenden. 

Das Ungarische Nationalmuseum ist ideal für alle, die mehr über die Geschichte Ungarns erfahren möchten. Die Sammlung des Museums umfasst mehrere Millionen Gegenstände, darunter Kunstwerke, Sammlungen und archäologische Funde, die die Besucher durch die Geschichte Ungarns als Staat und Nation führen, von der Urgeschichte über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Zu den ausgestellten Gegenständen gehören kostbare Schätze wie der Krönungsmantel des Heiligen Stephan I., dem Gründer des ungarischen Staates, und der sogenannte Seuso-Schatz: eine Sammlung prunkvollen Tafelsilbers aus der spätrömischen Kaiserzeit von wahrhaft unschätzbarem Wert. 

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