Süd-südöstlich der Zemplén-Hügel liegt das 87 Kilometer lange, 5.500 Hektar große, berühmte Weinbaugebiet Tokaj-Hegyalja. Es wurde 1737 gegründet und war das erste geschlossene Weinbaugebiet der Welt. Seit 2002 ist es UNESCO-Weltkulturerbe. Das Weinbaugebiet besteht aus 27 Siedlungen, darunter das malerische Dorf Hercegkút mit den zweistufigen Kőporos und Gombos-Hügel Kellerreihen: Insgesamt 195 Weinkeller.
Ein Weinkeller in jedem Haus
Fast jede Familie in diesem 270 Jahre alten Dorf hat einen Weinkeller. Die schwäbischen Familien, die 1750 hierherkamen, ließen sich in dem Gebiet nieder, das derzeit als Gombos-Hügel Kellerreihe bekannt ist. Zu jener Zeit war das Land im Besitz von Graf Trautson. Bei ihrer Ankunft nach einer anstrengenden Reise grub diese eng verbundene Gruppe wohlwollender Menschen Keller in den Erdoden und errichtete Holzhütten darüber. Die Holzhütten wurden später durch Steinhäuser ersetzt und die Bewirtschaftung des Landes nahm ihren Lauf. Die Dorfbewohner lernten schnell das Handwerk des Weinbaus und der Weinherstellung und wurden bald zu gefragten Fachleuten. Die an den Hängen der nahe gelegenen Hügel Kőporos und Gombos angebauten Trauben wurden in den Weinkellern verarbeitet, die in den Rhyolith-Tuffstein am Rande des Dorfes gebaut waren, und dann in hochwertigen Fässern aus Göncz und Szerednye vergoren. Die Gombos-Hügel Weinkeller wurden in vier Reihen übereinander gebaut und haben einzigartige dreieckige Eingänge. Innerhalb dieser Fassaden erstrecken sich die Keller bis zu 40 Meter und teilen sich in zwei oder drei Zweige. So entstehen mehrstufige Wein-Kellerreihen, die von den berühmten lokalen Weingütern bis heute zur Lagerung und Reifung von Wein verwendet werden.