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Die tausendfarbigen Dächer von Budapest

Die MatthiaskircheBudapestGroßraum Budapest

Die Bauwerke in Budapest sind nicht nur auf Augenhöhe schön. In Buda und Pest gibt es viele Gebäude, welche die Passanten mit ihren bunten Zsolnay-Dachziegeln beeindrucken.

Viele Menschen die die bunten Dächer sehen, denken es wäre schön, wie ein Vogel fliegen zu können und sie in ihrer Vollkommenheit wahrzunehmen. Gott sei Dank ist dies im Zeitalter der Drohnen mittlerweile einfach zu lösen. Aber am schönsten ist es, die Gebäude mit den glänzenden Dächern in der ganzen Stadt zu besuchen und so die bunten Zsolnay-Ziegel zu bewundern.

Von einer familiären Manufaktur zu einer weltbekannten Marke

Die Fabrik Zsolnay wurde im Jahr 1850 in Pécs gegründet und entwickelte sich von einer kleinen, familiär geführten Manufaktur zu einer in der ganzen Welt bekannten Luxusmarke. Ihr Tafelgeschirr ist ebenso eine Kostbarkeit wie ihre Baukeramik - einschließlich der Dachziegel, mit denen die bunten Dächer gedeckt sind. Zsolnay-Dachziegel mit verschiedenen Symbolen schienen auf neugotischen, eklektischen oder Jugendstilgebäuden oder bei der Renovierung historischer Gebäude an der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in immer mehr Gebieten der Stadt auf.

Die glänzenden Dachziegel von Buda

Das berühmteste Zsolnay Dach ist das der Matthiaskirche, die bei der Renovierung unter der Leitung von Frigyes Schulek Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Dach erhielt. Es ist eines der berühmtesten Wahrzeichen des Burgviertels und seine fast 150 000 Stück zählenden bunten Dachziegel werden Tag für Tag von Tausenden Touristen bewundert. Aber es lohnt sich nicht, den Spaziergang hier zu beenden: Das neugotische Gebäude des Ungarischen Nationalarchivs am Wienertor-Platz weist die gleichen brillanten Muster auf wie die Matthiaskirche. 

 

Zsolnay Dachziegel glänzen auf dem Dach der reformierten Kirche am Dezső Szilágyi Platz am Fuße des Burgberges. Wie das Ungarische Nationalarchiv, so verdankt auch die neugotische Kirche ihre Entstehung Samu Pecz, der zuvor mit Frigyes Schulek an der Rekonstruktion der Matthiaskirche gearbeitet hat: Kein Wunder, dass es viele Parallelen zwischen den beiden Gebäuden gibt. 

 

Das Bibliotheksgebäude der BME, Universität für Technik und Wirtschaft in Budapest am Fuße des Gellért-Berges, wurde von dessen Professor Samu Pecz entworfen, der auch der Architekt dieses Gebäudes war.

Die Farben des Stadtteiles Pest

Die Schönheit des Daches des Bibliotheksgebäudes ist vom Donauufer aus in Pest am besten zu sehen. Wenn Sie den Fluss überquert haben, lohnt es sich, die Dachziegel der Markthalle am Fővám Platz zu bewundern, ein beliebtes Einkaufsziel für Touristen, Diplomaten und königliche Gäste, die Budapest besuchen. 

 

Eines der spektakulärsten Gebäude in der Üllői út, das Museum für Angewandte Kunst, das mit grünen und gelben Dachziegeln von Zsolnay bedeckt ist, spaltete die Öffentlichkeit bei seiner Fertigstellung. Viele nannten es "den Palast des Maharadschas" - vielleicht wussten sie, vielleicht auch nicht, dass Ödön Lechner, der Architekt des Gebäudes, und Vilmos Zsolnay kurz vor der Ausschreibung des Bauvorhabens in London weilten, um die orientalischen Keramiken des Victoria und Albert Museums zu studieren. Neben den sechseckigen Ziegeln und den leuchtenden Farben lohnt sich auch ein Blick auf die Wolfszahnkantenziegel auf den Dachfirsten.

 

In der Innenstadt, in der Hold Straße, beeindruckt die Touristen auch eines der spektakulärsten Gebäude von Ödön Lechner, die Postsparkasse, mit ihrem einzigartigen Dachschmuck. Das gelb-blau-braune Folkloremuster wird durch hahnförmige Kantenziegeln auf dem Dach ergänzt und Schlangen winden sich um die Ecktürme. Auf der Spitze des gewölbten Daches über dem Eingang sind die Stierköpfe zu sehen, die der mit Stierköpfen geschmückten Trinkschale des Goldschatzes von Nagyszentmiklós nachempfunden sind. Die glasierten Bienenstöcke auf dem Dach deuten auf die Funktion des Gebäudes hin.

 

Bei einem Spaziergang durch den Tierpark im Stadtwäldchen kann man am Elefantenhaus, das von Kornél Neuschloss entworfen wurde, auch Zsolnay Dachziegeln entdecken. Wenn man im 14. Bezirk in die Stefánia Straße fährt, fällt das blaue Dach des ältesten Forschungsinstituts Ungarns, des Instituts für Geologie, ins Auge. Etwas weiter außerhalb des Stadtzentrums können Sie den schillernden Dachschmuck der 1899 geweihten Heiligen László-Kirche in Kőbánya bewundern. In dieser Kirche, die mit 83 Metern den zweithöchsten Turm Budapests besitzt, befinden sich auch einige der schönsten Ornamente, die auch auf dem Dach des Museums für Angewandte Kunst zu sehen sind.

 

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