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Fakten über die erneuerte Kettenbrücke wussten Sie wahrscheinlich noch nicht!

Kettenbrücke BudapestGroßraum Budapest

Budapest hat zu seinem 150. Geburtstag ein wunderschönes Geschenk erhalten. Die Renovierung einer der ältesten und schönsten Brücken der Stadt ist abgeschlossen und sie erfolgte, seien wir ehrlich, genau zum richtigen Zeitpunkt. Die "alte Dame" kann wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen. 

Sie wurde von einem Schiff gerammt und dabei beschädigt

Da die Brücke zuletzt in den späten 1980-er Jahren renoviert wurde, aber seit 2002 eine Generalüberholung geplant war, hatten die Fachleute mit den Arbeiten alle Hände voll zu tun. Die Brücke war vor allem an den Dehnungsfugen, den sogenannten Dilatationsfugen und an den Rändern der gealterten Stahlbetonfahrbahn von Schmutz und Feuchtigkeit beeinträchtigt. An diesen Stellen sind in den vergangenen Jahrzehnten große Mengen an Niederschlägen und salzhaltigem Schmelzwasser in die Brückenstruktur eingesickert, wodurch die umgebenden Elemente stark korrodiert wurden. Bei den Bauarbeiten stellte sich heraus, dass nicht nur der Rost bekämpft werden musste, sondern auch ein Teil des Tragwerks verformt war. Denn die Brücke wurde von einem Schiff gerammt und ist dabei beschädigt worden.

Zerlegt und wieder zusammengebaut

Die Kettenbrücke wurde am 16. Juni 2021 für den Verkehr gesperrt und die Fachleute des ausführenden Unternehmens nahmen sie vollständig unter ihre Fittiche. Die ersten Schritte beim Zerlegen der Brückenkonstruktion bestanden darin, die Kandelaber und den Asphalt zu entfernen. Im Juli konnte mit dem Entfernung der Brückenkonstruktion unter der Fahrbahn begonnen werden. Der gealterte Stahlbeton wurde "aufgeschnitten" und Stück für Stück herausgehoben, dann mit speziellen Kranen zu den Brückenköpfen befördert und von dort abtransportiert. 

Tausende kontrollierte Stellen

Die Experten untersuchten die verbliebene Stahlkonstruktion der Kettenbrücke an Tausenden Stellen und führten die notwendigen Reparaturen vor Ort nach individuellen Plänen durch. Die freigelegten Abschnitte wurden zunächst gereinigt, ihr Zustand beurteilt und anschließend eine detaillierte Schadensaufzeichnung angefertigt. Die Koordinierung der Arbeitsabläufe war eine große Herausforderung für die Ingenieure: Sie erforderte ein systematisches Vorgehen auf der Baustelle, im Stahlbauwerk und im Planungsbüro.

Die Farbe entspricht fast genau dem Original

Die Fachleute reinigten von einem überdachten, an den Ketten befestigten Gestell aus die aus Dutzenden von Platten bestehenden Kettenglieder und Aufhänge-Stangen mit einem Sandstrahlgebläse. Dann trugen sie in mehreren Schritten die Grundierung, den Zwischenanstrich und schließlich den abschließenden blau-grauen Deckanstrich auf, der der Brücke den endgültigen Farbton gab. An den Scharnieren der Ketten wurde ein spezielles flexibles Beschichtungssystem angewendet, das den Bewegungen der Kettenglieder widersteht.

Die Löwen wurden ein Jahr lang verschönert

Die Restaurator*innen arbeiteten mehr als ein Jahr lang in einer Werkstatt in Újpest unter der Aufsicht der Denkmalschutzbehörde an den Löwen. Zunächst reinigten sie die Figuren und dann wurden chemische Beschichtungen auf die vergipsten Oberflächen aufgetragen, die durch Umweltverschmutzungen nachdunkelten. Für die Reinigung der Löwen am Brückenkopf in Buda wurde ein hochmoderner medizinischer Laser eingesetzt, um den hartnäckigsten Schmutz zu entfernen. Bei der Reparatur ersetzten die Restauratoren nur solche Teile, die nachweislich schon einmal vorhanden waren und setzten beispielsweise die abgebrochenen oder abgenutzten Zähne der Löwen aus Karbonfaserstiften auf. Die Steinlöwen, welche den Brückenkopf in Buda schmückten, wurden im Oktober des letzten Jahres an ihren ursprünglichen Platz zurückgebracht und die Löwen von Pest im November. Im Herbst tauchte ein mysteriöser neuer Löwe am Brückenkopf von Pest auf: Ein LEGO-Löwe, der aus mehr als 850.000 Steinen gebaut wurde. Später wurde er an mehreren Orten in der Hauptstadt aufgestellt.

Schätze wurden unter der Brücke entdeckt

Die Unterwasserarbeiten führten auch zu einer erstaunlichen Entdeckung: Im Juni 2021 wurde von Experten eine Kanonenkugel aus der Türkenzeit gefunden. Zuerst wurde sie vorsichtig aus dem Kiesbett gehoben, an die Wasseroberfläche gebracht und auf ein Boot gesetzt. Dann wurde sie zum Brückenkopf in Pest transportiert, wo sie mit Hilfe eines Turmdrehkrans auf einen LKW des Historischen Museums von Budapest geladen wurde. Auf der Seite von Buda wurde bereits eine aus Stein gehauene Kanonenkugel mit einem Durchmesser von 36 Zentimetern geborgen, die noch vollständig unversehrt ist. Eine Besonderheit ist, dass die damalige Munition in der Regel beim Aufprall auf die Burgmauern in Stücke gesprengt wurde, so dass man sie nur selten unversehrt finden konnte. 

Wie eine Lichterkette leuchtet es über der Donau

Stellen Sie sich vor: Nicht nur die neue Straßenbeleuchtung auf der Kettenbrücke und die alten restaurierten Kandelaber wurden erneuert, sondern auch die dekorative Beleuchtung wurde durch ein energiesparendes System ersetzt. Die 1180 Leuchtkörper der Beleuchtung wurden durch moderne LED-Leuchten ersetzt. Das System ermöglicht es, dass die Brücke in verschiedenen Farben beleuchtet werden kann, obwohl sie die meiste Zeit des Jahres in einem warmweißen Licht erstrahlen wird.

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