Zwischen den Tropfsteinen zu spazieren ist so, als ob sie in eine Märchenwelt entführt worden wären. Sie können sich auch dann in die ungarischen Höhlensysteme hineintrauen, wenn sie nur einen gemütlichen Spaziergang in diesem märchenhaften Reich machen wollen. Aber sie werden auch auf ihre Rechnung kommen, wenn sie ein echter Höhlenforscher*in sind und in einem wasserdichten Anzug, einem Helm und mit einer Stirnlampe ausgestattet die verborgenen Schätze der Höhlen erkunden wollen. Welche wählen sie?
Die berühmtesten: Die Höhlen des Aggtelek-Karstgebietes
Das riesige Höhlensystem, das offiziell als Gömör-Torna Karstgebiet bekannt ist, steht seit 1995 auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Das mehr als 20.000 Hektar große Gebiet erstreckt sich über die Grenze hinaus auch in die Slowakei und beinhaltet insgesamt 712 Höhlen, wovon 273 auf der ungarischen Seite zu finden sind. Die bekannteste und größte Höhle des Höhlensystems ist die Baradla-Domica Höhle. Der ungarische Teil der Höhle ist die Baradla und ist 25 Kilometer lang, die slowakische ist die Domica mit 5,6 Kilometer Länge. Sie ist auch die meistbesuchte Höhle in der Gegend, und je nach Interesse und Ausdauer kann man aus einer Vielzahl von organisierten Höhlentouren wählen. Von den Eingängen in Aggtelek und Jósvafő aus kann man 1, 2 oder sogar 7-stündige Höhlentouren unternehmen. Die kürzeren Ausflüge führen über gut beleuchtete Wege und durch spannende Räume mit Tropfsteinformationen, wie den Saal der Giganten oder den Konzertsaal, in dem sogar regelmäßig Konzerte stattfinden. Bei längeren Touren können sie dagegen auch unerschlossene Teile der Höhle erkunden, natürlich unter fachkundiger Führung.