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Masken heraus!

MohácsRegion Pécs

Von Weihnachten bis Aschermittwoch ist die Zeit der ausgelassenen Feiern und kulinarischen Erlebnisse - das ist die närrische Zeit. Wie verabschieden Sie sich vom Winter?

Der Dreikönigstag ist aus zwei Gründen ein wichtiges Datum im Kalender. Einerseits markiert er das Ende der Weihnachtszeit, wenn der Christbaum nach altem Brauch abgeräumt werden soll. Andererseits beginnt mit dem Dreikönigstag der Fasching, der bis zum Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit, dauert. 

Zum Schluss steigt die Party

Obwohl die erste Januarwoche noch von bitterer Kälte geprägt wird, ist der Fasching schon ein Freudenfest des kommenden Frühlings. Vielleicht ist deshalb der Höhepunkt der Faschingszeit nicht der Beginn, sondern die letzten drei Tage vor Faschingsdienstag, wenn das Wetter freundlicher ist. Es ist das Ende der winterlichen Faschingszeit in Ungarn, wenn der Perchtenlauf von Mohács veranstaltet wird.

Ein riesengroßes Feuer sollte gelegt werden

In Mohács wird beim Faschingsfest mit mehreren hundert maskierten Perchten die Winterzeit verabschiedet. Sie werden von Zehntausenden Zuschauer*innen begleitet. In der Siedlung an der Donau herrscht in diese Zeit ein reges Treiben. Die Legende des Perchtenlaufs von Mohács geht ziemlich weit in die Vergangenheit zurück und hat kaum eine historische Grundlage. Dieser Geschichte zufolge hatten sich die einheimischen „sokác“ (südslawische Bevölkerungsgruppe) in die Sumpfgebiete der Insel Mohács geflüchtet. Sie hatten es satt, sich zu verstecken, setzten sich furchterregende Masken auf und bauten selbst ihre lärmenden Geräte. Damit überquerten sie im Schutz der Nacht mit Booten die Donau und vertrieben die Türken aus Mohács. Sicher ist, dass der Perchtenlauf auch heute noch von ziemlich schaurigen Masken und richtig lautstarkem Gruseln geprägt ist. Den Tanz der verkleideten Perchten um das Lagerfeuer auf dem Hauptplatz, während der Sarg als Symbol des Winters verbrannt wird, sollte man sich nicht entgehen lassen. 

Die Frauen vergnügen sich auf Männerart

Masken wurden und werden in dieser Zeit nicht nur in Mohács, sondern im ganzen Land bei Faschingsfeiern und Maskenbällen aufgesetzt. Früher war der Fasching eine Zeit für Liebespaare und Vermählung, denn in der Fastenzeit durfte keine Hochzeit gefeiert werden. Auf Bällen und Tanzveranstaltungen wurden viele Verlobungen geschlossen. Die Mädchen schenkten dem Auserwählten mittels Überbringung durch ihre Verwandten ein kleines Bukett, das er am Ende des Faschings als öffentliches Liebesbekenntnis an seinen Hut steckte. Unsere Vorfahren feierten den Weiberfasching am Rosenmontag, an dem die Frauen wie die Männer feiern und uneingeschränkt trinken durften. 

Sicherlich nicht der richtige Zeit für eine Diät

Nach einer Tradition gilt: Je mehr man am Fasching isst, desto größer wird die Ernte sein. In diesem Sinne lohnt es sich, auf eine kohlenhydratfreie Ernährung zu verzichten, oder? Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, aber die Feste der vorangegangenen Tage haben den Einstieg in das Fasten erleichtert. Eine Besonderheit ist, dass nach dem Aschermittwoch am „Genäschigen Donnerstag“ die Reste der Faschingsfeier verzehrt werden durften. Einige Restaurants haben die Tradition des „Genäschigen Donnerstags“ wieder aufleben lassen und erwarten ihre Gäste mit besonderen Aktionen. 

 

Zu den traditionellen Faschingsgerichten gehören in Ungarn Kraut, Schweinefleisch und der unverzichtbare Faschingskrapfen. Man kann ihn mit oder ohne Füllung, herzhaft oder süß zubereiten. Wussten Sie, dass viele abergläubische Bräuche mit dem Krapfen verbunden sind? In Szerémség zum Beispiel wurde er deswegen gebacken, damit der Sturm das Dach nicht davon weht. Da der Fasching auch eine Zeit der Partnersuche war, schenkten die Mädchen dem Jungen, den sie ausgewählt hatten, einen Krapfen. Die Jungen nannten ihre Liebsten „Kräpfchen“. Wenn ein Paar einen Krapfen gemeinsam teilte, war es mit ziemlicher Sicherheit kurz davor, zu heiraten. Denn der weiße Ring um den Krapfen herum symbolisierte den Ehering.

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