Die Matthiaskirche wurde im 13. Jahrhundert als erste Kirche der Stadt Buda errichtet. Die Kirche war ein Meisterwerk der ungarischen Gotik, in der die Könige des Mittelalters zur Messe gingen.
Der volkstümliche Name erinnert an die Hochzeit von König Matthias I., die in der Kirche abgehalten wurde. Ausgrabungsarbeiten förderten ein Relief zutage, das sein Wappen zeigt. Der offizielle Name des Gebäudes lautet jedoch Liebfrauenkirche.
Die Matthiaskirche wurde im 13. Jahrhundert als erste Kirche der Stadt Buda errichtet. Die Kirche war ein Meisterwerk der ungarischen Gotik, in der die Könige des Mittelalters zur Messe gingen.
Ein Teil des mittelalterlichen Marientors aus dem 14. Jahrhundert ist auch heute noch relativ unversehrt, was angesichts der recht bewegten Vergangenheit des Gebäudes an ein kleines Wunder grenzt. Nach der Eroberung Budas im Jahr 1541 durch das Osmanische Reich wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt, die in zeitgenössischen Dokumenten meist als Büyük Cami („Große Moschee“) bezeichnet wird.
Im Zuge der paneuropäischen Bemühungen, die Osmanen aus Europa zu vertreiben, gelang im Jahr 1686 schließlich die Rückeroberung Budas. Anschließend wurde die Moschee in eine katholische Kirche umgewandelt, diesmal jedoch im damals sehr beliebten Barockstil gestaltet. Die Kirche erlebte die Krönung von Franz Joseph I. und seiner Frau, Kaiserin Elisabeth (die in Ungarn und anderen Ländern auch unter dem Namen Sissi bekannt ist) im Jahr 1867 sowie die Krönung von Karl IV., dem letzten König von Ungarn, und seiner Frau, Prinzessin Zita, im Jahr 1916.
Zwischen den beiden Krönungen lagen kaum 50 Jahre, in denen sich das Antlitz der Kirche jedoch von Grund auf veränderte. Die Geschichte ähnelt ein wenig der Verwandlung der Kathedrale Notre-Dame in Paris: Für den renommierten ungarischen Architekt Frigyes Schulek, der mit dem Umbau der Kirche beauftragt wurde, war der frühgotische Stil der „Idealzustand“ des Gebäudes, und die wunderschöne Matthiaskirche im Stil der Neugotik, die wir heute sehen, war geboren. Die aufwändigen Malereien im Innenbereich des Gebäudes sind von den ursprünglichen mittelalterlichen Mustern inspiriert, die bei den Renovierungsarbeiten gefunden wurden, und die speziell glasierten Dachziegel wurden von der berühmten Zsolnay-Porzellanmanufaktur hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kirche in einem desolaten Zustand: Das Dach war abgebrannt und viele der Gewölbe eingestürzt. Der Wiederaufbau und die Renovierungsarbeiten dauerten bis in die 70er Jahre.
Rund 30 Jahre später, zwischen 2004 und 2013, wurden an der Kirche erneut umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt. Heute wird die Kirche für Gottesdienste und klassische Konzerte genutzt und ist eine beliebte Touristenattraktion im Weltkulturerbe Burgviertel. Die Matthiaskirche wird von einer weiteren beliebten Touristenattraktion, der Fischerbastei, flankiert, deren Design ebenfalls aus der Feder von Frigyes Schulek stammt. Von dort aus haben Sie einen spektakulären Ausblick auf das Donauufer an der Pest-Seite und das Parlamentsgebäude. Der Aussichtspunkt im Kirchturm bietet außerdem eine wunderschöne Vogelperspektive auf die Stadt.