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Sieben herausfordernde Aussichtspunkte in Ungarn

CsóványosGroßraum Budapest

Es gibt einige Aussichtspunkte in Ungarn, die etwas schwieriger zu erreichen sind als die herkömmlichen Aussichtspunkte. Wir denken dabei nicht an eine extreme Herausforderung, die nur ein professioneller Kletterer erreichen kann, sondern an solche, die auch ein durchschnittlicher Mensch bewältigen kann. Schauen wir uns die Möglichkeiten an, welche in Betracht zu ziehen sind, wenn sie sich nur leicht anstrengen wollen oder auch eine anspruchsvollere Route wählen und dabei schöne Fotos machen können. 

Biwakieren am höchsten Aussichtspunkt

Eine der das aufregendsten Panorama bietenden Anhöhen, welche in der Nacht genauso spannend sind wie am Tag, ist der Galya Aussichtspunkt. Es handelt sich um den höchstgelegenen Aussichtspunkt des Landes und zugleich um die abenteuerliste Biwak-Unterkunft. An diesem Ort steht bereits seit 1939 ein 17 Meter hoher Aussichtsturm aus Steinen. Der ursprüngliche Treppenturm war geschlossen, dieser wurde neu durchdacht und zu dem heutigen, offenen Gebäude umgebaut. Einerseits wurde er auf 30 Meter erhöht, andererseits wurden die Treppen an die Außenwand versetzt. Dadurch blieb Platz für drei 9 m² große Kammern frei. Die eigenartige Atmosphäre der Stahlbeton-Kammer entsteht durch die bunten Fenster und die runde Metalltüre. Damit wird eine konstruktivistische und sogar eine Pop-Art Stimmung in den inneren Räumlichkeiten erzeugt. Dem Respekt zu Einfachheit und der Liebe zur Natur bei der Errichtung geschuldet, gibt es kein weiches Bett und kein beheiztes Bad, aber es gibt Strom, Beleuchtung und WLAN, was im Fall einer Biwak-Unterkunft schon als Luxus gilt. In so einer minimalistischen Zelle können maximal 5 Personen übernachten. Für diejenigen, die weniger puritanische Bedingungen bevorzugen und sich für eine komfortable Übernachtung entscheiden, gibt es auch eine Touristenherberge unterhalb des Aussichtspunkts. Natürlich wird für die Nacht etwas mehr verlangt und die Sterne können auch nicht bestaunt werden. 

Die Vulkanwanderung den Bach entlang nach Csóványos

Den Gipfel des Börzsöny Gebirges von Norden her zu besteigen, ist ein echtes Abenteuer. Man darf mit einer schwierigen Route rechnen, voll mit Bachüberquerungen und Berghängen, die nur mühsam zu bestiegen sind. Aber die Aussicht lässt alle Beschwernisse vergessen. Der Weg hinauf folgt den Markierungen der Kéktúra (Blaue Tour) zuerst bis zum Csarna-Tal, dann hinein in das Fekete-Tal. Der Weg führt durch die Tiefen wildromantischer Täler, die manchmal schwierig zu passieren sind und werden von Mischwäldern gesäumt. Der Weg führt unter Eichen, Buchen, Hainbuchen und Eschen hindurch und überquert dabei mehrmals die manchmal sanften, manchmal wilden Strömungen des Flusses Csarna. Dank der unberührten Natur der Talenge haben hier seltene und geschützte Tierarten wie der Schwarzstorch, der Kaiseradler, der Uhu und der eher versteckt lebende Luchs ein Zuhause gefunden. Egal mit welches Tier wir treffen, es ist ein großes Glück. Allerdings sieht man hier häufig den Feuersalamander der sich gerne zwischen Steinen versteckt. 

Das Rundpanorama aus 960 Meter Höhe

Vom höchsten Punkt des Börzsöny-Gebirges, dem erloschenen Vulkan des Csóványos-Gipfels, kann man auf den zentralen Teil des Gebirges hinunterblicken. Der 22,5 Meter hohe Aussichtsturm ist aus Beton und 938 Stufen einer Wendeltreppe führen hinauf zur Aussichtsplattform. Der Besuch ist kostenlos. Es wurden drei Balkone errichtet, welche durch die Öffnungen in den Seiten des Turmes erreichbar sind. Der Aussichtspunkt ist mit Bergen und Wäldern umgeben und von dort oben öffnet sich ein fantastisches Panorama. In unmittelbarer Nähe des erloschenen Vulkans des Börzsöny-Gebirges kann man in den Krater hineinschauen, der bei einer Vulkanexplosion entstanden ist. Von hier aus kann man auf die Südseite des Berges, auf das Donauknie, auf die lange Hügelkette des Visegrád-Gebirges, weiters auf den Cserhát und Gerecse sehen und beim klarem Wetter sind sogar die Gipfel der Hohen Tatra deutlich zu erkennen. 

Ein Mädchen und eine Junge - Die Höhlen im Pilis Gebirge

Sie können an einem Punkt des Pilis-Gebirges mit einem außerordentlichen und abenteuerlichen Panorama rechnen, dort wo zwischen den Kalksteinfelsen gähnende, riesige, gewölbeartige Höhleneigänge einen wesentlichen Teil des Panoramas bilden. Dieser Ort ist nichts anderes, als die Leány és Legény barlang (Mädchen und Jungen Höhlen), die aber gar nicht so erschreckend sind wie Höhlen allgemein, denn die unheimlichen, dunkleren Gangabschnitte sind für Besucher gesperrt. An den Enden dieser Höhlen sind Stahltore eingelassen; von dort weg können nur noch professionelle Höhlenforscher*innen in das Höhleninnere einen Einblick nehmen. Dementsprechend kann nur noch ein kleiner Teil der Höhle, etwa 10-20 Meter, bewundert werden. Das alles und dann dazu der fast geräuschlose Flug der hier lebenden Fledermäuse erzeugen eine vollkommene Illusion. 

Im westlichen Teil des Pilis Gebirges sind geheime Höhlen verborgen

Mit eine leichten, doch anschaulichen Tour lockt die Umgebung der Csévi-Felsen. Denn die sich vom Fekete-kő (Schwarzer Stein) eröffnende Aussicht ist jede Anstrengung wert. Als die Türken in die Gegend eingedrungen sind, haben sich diese zwei nahe zueinander gelegenen Höhlen als Schutz für die Einheimischen bewährt. Frauen und Mädchen haben sich in der einen und Männer und Jungen haben sich in der anderen vor den Angreifern versteckt. Diese Höhlen sind sowohl im Sommer als auch im Winter trocken und bieten guten Komfort für Biwakierende. Die zwischen den weißen Felsen gähnenden Höhleneingänge der Csévi-Felsen sind bereits von Außen her beeindruckend. Ganz zu schweigen von den sehenswerten Kalksteingebilden im Innenraum, die seit Jahrtausenden als Zuhause für Menschen und Tiere dienen. Damals, in den Zeiten von Ferdinand, wurde hier eine gut getarnte Geldfälscher-Werkstatt betrieben, zumindest lassen die von den Archäologen freigelegten Funde darauf schließen. 

Perspektiven unter der Sohle

Die leicht zugänglichen und doch abgelegenen Felsenhöhlen sind ein gemütlicher und komfortabler Rastplatz für ein erlebnisreiches Abenteuer im Pilis Gebirge und aus der Legény-barlang (Jungen-Höhle) gibt es einen fantastischen Blick über das Dorogi-Becken und das Gerecse-Gebirge. In der Nachbarschsaft der Leány és Legény-barlang (Mädchen und Jungen Höhlen) befindet sich die Ajándék barlang (Geschenkhöhle), die Bivak- und die Vacska-Höhle, aber im felsigen Berghang sind noch einige in die Tiefe führende Hohlräume versteckt und ihre labyrinthartigen Gänge sind miteinander verbunden. Zusammen bilden sie den drittlängsten Höhlenkomplex Ungarns, das Ariadne-Höhlensystem. Deswegen kann hier in der Gegend das Erlebnis von der Höhe und der Tiefe gemeinsam genossen werden. 

Gerecse

Mit der Schaufel an die Spitze

Beim Theiß-See, nicht weit von der Ravasz-hát in einer kleinen Bucht steht ein nagelneuer 9 Meter hoher Aussichtspunkt, welche vom Wasser aus dem Hafen von Ùjlőrincfalva auch erreichbar ist. Um den Aussichtspunkt zu schaffen, wurde eine Rotkiefer-Konstruktion errichtet und das ist etwas ganz Besonderes, denn diese steht im Wasser. Dadurch kann sie auch nur vom Wasser aus mit Wasserfahrzeugen erreicht werden, wenn diese dort anlegen. Dementsprechend kann der Aussichtspunkt ausschließlich am Wasserweg erreicht werden. Der Turm dient eher den Kajak- und Kanufahrer*innen als Rastplatz, aber selbstverständlich öffnet sich eine großartige Sicht vom Turm auf das ganze Poroszló-Becken. 

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