Interessieren Sie sich für Ausstellungen über ungarische Traditionen? Dann sind Sie hier genau richtig: Ein Teil der Sammlung des Tokaj-Museums, die sich auf Lokalgeschichte konzentriert, mit nie zuvor ausgestellten Artefakten befindet sich ebenfalls in dem dreistöckigen Gebäude. So können Sie nicht nur das Weinbaugebiet, sondern auch die Geschichte der Region kennenlernen. Hier lernen Sie, wie lokale Weinspezialitäten wie die Weinsorten Tokajer Ausbruch (Aszú), Máslás, Fordítás, Samorodner (Szamorodni) und die verschiedenen Tokajer Essenzen hergestellt werden. Was verleiht Tokajer Weinen ihre typische Geschmacksnote? Warum würden lokale Winzer niemals die durch die Edelfäule Botrytis cinerea geschrumpften Trauben gegen Kaffeebohnen tauschen, die von einer Zibetkatze verdaut und ausgeschieden wurden?
Welche sechs einheimischen und offiziell klassifizierten Rebsorten dürfen in der Region angebaut werden? Die Antwort: Furmint (60 Prozent der hier angebauten Trauben), Hárslevelű (Lindenblättriger, 30 Prozent der Gesamtmenge), Gelber Muskateller, Kövérszőlő, Kabar und Zéta (zusammen 10 Prozent der Gesamtmenge). Furmint ist so typisch für die Region, dass die berühmte Riedel-Glasfabrik in Österreich begonnen hat, spezielle Gläser für Tokajer Furmint herzustellen. Sie sind der Meinung, dass dieser Wein einen so einzigartigen Charakter hat, dass er keine der traditionellen Glasformen ihm gerecht werden würde. Natürlich gibt es einige kleinere Rebanlagen anderer Sorten wie Chardonnay, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc, Grauburgunder (Pinot Gris), Zenit, Demjén, Purchin, Kadarka, Gohér, Bakator und Rosentrauben (Rózsaszőlő). Dies sind jedoch entweder seltene Sorten oder werden während der Coupage zur Herstellung der sogenannten Cuvée-Weine verwendet.