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Was muss man über die ungarische Küche wissen?

Paprika

Die ungarische Gastronomie stützt sich stark auf die alten bäuerlichen Kochpraktiken sowie ihre Variationen, die zur Jahrhundertwende Einzug in die bürgerliche Küche fanden. Zwiebeln, Paprika und Sauerrahm sind gern verwendete Zutaten. 

Für Fleischliebhaber: 

Von den Fleischsorten ist Schweinefleisch überrepräsentiert, da zur Zeit der türkischen Besatzung nahezu alle Nutztiere abgegeben werden mussten, außer den Schweinen, da das Glaubensleben der Muslime den Verzehr von Schweinefleisch verbot. Es ist hierauf zurückzuführen, dass roter Paprika, Speck und Wurst häufig verwendete Zutaten in der ungarischen Gastronomie sind. Neben dem Fleisch der Tiere werden in vielen Gerichten auch die Innereien mit Vorliebe verwendet, so z. B. Kutteln, Hirn und Nieren, paniertes Knochenmark oder die beliebte Blutwurst, die hinsichtlich ihrer Zusammensetzung den katalanischen, schottischen, belgischen und französischen hausgemachten Varianten ähnelt. Außerdem kommen Hühnchen-, Rind- und Fischgerichte auf den Teller. Neuerdings stehen auch wieder heimische Arten auf den Speisekarten: Mangalica-Schwein, ungarisches Graurind, Karpfen aus Akasztó, Stör, um nur einige zu erwähnen. Aus den Fleischsorten wird meistens Gulasch, Schnitzel oder Paprikafleisch zubereitet. 

Für Geschmacksjäger: 

Das zweite Vermächtnis der bäuerlichen Küche sind Nudelgerichte mit Quark und Sauerrahm (die Ungarn bearbeiten Milchprodukte auf besondere Art und sie werden in vielen Variationen verwendet), die einigen bekannten slawischen Nudelgerichten ähneln. Es gibt jedoch auch in der Kategorie „Fast Food“ ein Hungarikum: den Lángos. Es gibt kaum Gerichte, die nicht mit Sauerrahm verfeinert werden; sogar die meisten Soßen werden damit zubereitet und nicht mit Sahne. Wegen des Vormarsches der asiatischen Küche fällt es Besuchern zwar nicht mehr auf, aber die Ungarn essen schon seit langer Zeit viel Suppe. Bei einem richtigen Mittagessen darf die Suppe natürlich nicht fehlen. Die den Gemüseeintöpfen ähnelnden Gemüsepürees auf Basis von Mehlschwitze namens „Főzelék“ sind im Alltag ebenfalls sehr beliebt. Häufig verwendete Gemüsesorten sind Kohl, grüne Paprika, Tomaten sowie Bohnen. Aus diesen werden beispielsweise Szegediner Gulasch oder Letscho zubereitet. 

Für Naschkatzen: 

Wenn wir schon beim Thema Pflanzen sind, müssen wir auch den Mohn erwähnen, den die Ungarn nicht nur für die Verzierung von Gebäck, sondern auch als Füllung zahlreicher Kuchensorten verwenden und mit Puderzucker auf Nudeln streuen. Was Desserts angeht, ist es sehr schwer die vielen ungarischen Spezialitäten aufzuzählen: Dobostorte, Esterházy-Torte, Gerbeaud-Schnitten, „Rigó Jancsi“ (Schokoladenwürfel), Rákóczi Quarkschnitte, Somlauer Nockerl, Gundel-Palatschinken, Milchstern, Dukatennudeln, Mohnpielen, Baumstriezel, Kürbis-Mohn-, Apfel- oder Quarkstrudel.

Die ungarische Gastronomie ist jedoch stets im Wandel und wahrt die Vergangenheit nicht nur, sondern modernisiert diese auch. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Salzgurkensuppe, die erst auf eine 10-jährige Vergangenheit zurückblickt. Hierbei wird das beliebte saure Gemüse in Form einer leichten Sommersuppe neu erfunden. Egal welchen Teil des Landes Sie besuchen, Ihnen wird mit Sicherheit ein ausgezeichnetes Gastroerlebnis zuteil. Guten Appetit! 

Entenleber: 

Entenleber ist eine besonders edle Vorspeise, die auf der Zunge zergeht. Und das Beste ist, dass die Zubereitung keine Expertise erfordert. Die Entenleber sollte in ihrem eigenen Fett gebraten werden. Das Fett muss die ganze Leber bedecken. Sie muss nicht allzu sehr erhitzt werden, damit sie innen nicht roh bleibt, während sich außen eine Kruste bildet. Würzen Sie die Leber vor dem Braten mit Salz und Pfeffer, dem Fett können Sie Zwiebeln, Knoblauch und Thymian hinzufügen. Lassen Sie die Leber im Fett abkühlen, wenn sie durch ist und stellen Sie sie bis zum Verzehr in den Kühlschrank. Das Innere der Leber muss rosa sein, wenn Sie angeschnitten wird und wird auf Toastbrot geschmiert. Dieses Gericht ist so einfach, dass Sie es jederzeit in jedem Restaurant bestellen können, weil man einfach nichts falsch machen kann. Wenn eine Leber von guter Qualität verwendet wird, wird sie auch gut schmecken. Passen Sie aber auf, wie einfach sie zuzubereiten ist, so sättigend ist sie auch. Es hat seinen Grund, warum sie eine Vorspeise ist und es ist vielleicht nicht die beste Idee, sich den Magen mit Entenleber vollzuschlagen. In einigen Restaurants wird auch eine modernisierte Variante angeboten, wie z. B. Foie gras mit Szechuan-Pfeffer, Rauchsalz und einer Reduktion aus Honig, Sojasauce und Honigtau von Dániel Bernát oder der mit Tokaji Aszú (Tokajer Ausbruch) verfeinerter Entenleberschaum in Paprika-Gelee. Diese sollten Sie auch kosten! 

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