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Auf den Spuren der Wunderrabbis

Die SynagogeMádTokaj und Nyíregyháza

Der Weg „Auf den Spuren der Wunderrabbis“ ist der größte jüdische Pilgerweg Ungarns. Die 150 Kilometer lange Route führt zu den jüdischen Denkmälern und dem baulichen Erbe von Tokaj-Hegyalja.

Auf der Pilgerreise werden die Gräber der ehemaligen Wunderrabbis besucht, man erfährt etwas über ihr Leben, die mit ihnen verbundenen Legenden, die Geschichte und die Traditionen der jüdischen Einwohner der betreffenden Siedlungen, ihre Rolle in der Region und das atemberaubend schöne Tokajer Gebirge. Der Pilgerweg beginnt und endet beim Jüdischen Kultur- und Informationszentrum in Mád, der ehemaligen Rabbinerschule. Aus diesem Grund befindet sich die emblematische kulturelle Gedenkstätte des Judentums von Tokaj-Hegyalja in Mád. In Mád können Sie eine im späten 18. Jahrhundert im Zopfstil erbaute Synagoge besichtigen. Die Synagoge von Mád ist eine der schönsten der Welt und wurde daher zu Recht in das amerikanische Album der 100 schönsten Synagogen der Welt aufgenommen. Hier befindet sich auch der größte jüdische Friedhof in Tokaj-Hegyalja, auf dem die Gräber der berühmten Rabbiner der Glaubensgemeinde, Ábrahám Schwartz und Mordecháj Winkler, zu finden sind. 

In Tarcal lebten seit Mitte des 18. Jahrhunderts jüdische Familien, die aus Polen hierher kamen. Ihre barocke Synagoge wurde zwischen 1790 und 1810 im Zopfstil erbaut. Im jüdischen Friedhof von Tarcal befindet sich die Ruhestätte von Jakab Spira, des berühmten Rabbiners der Siedlung. Unsere nächste Station ist Tokaj, wo die ehemalige Synagoge vollständig renoviert und in ein Kultur- und Konferenzzentrum umgewandelt wurde. In der Nähe befindet sich das einzige in Betrieb befindliche Gebetshaus in der Region. Wissenswert ist, dass sich der alte Friedhof an der Mauer der Ruinen der Tokajer Burg im Überschwemmungsgebiet des Bodrogs befindet und daher nur mit der Fähre zu erreichen ist. Bodrogkeresztúr ist einer der Höhepunkte der Route, denn hier lebte der berühmte Wunderrabbiner der jüdischen Gemeinde, Reb Saje Steiner. Das Gedenkhaus, das im einstigen Wohnsitz des Wunderrabbis errichtet wurde, ist ein beliebter Wallfahrtsort, ebenso wie das Grab des Rabbis auf dem jüdischen Friedhof am Hang des Dereszla-Hügels. Eine weitere wichtige Station auf der Route ist Olaszliszka, dessen Wunderrabbiner Friedmann Cvi Herschele im Haus des ebenfalls berühmten Rabbis Mózes Teitelbaum in Sátoraljaújhely aufwuchs und nach dessen Tod Olaszliszka zum Zentrum des Chassidismus in Ungarn machte. Auch Sátoraljaújhely sollte man sich nicht entgehen lassen, denn hier befindet sich das Grab von Rabbi Teitelbaum, dem Begründer des Chassidismus in Ungarn, das in einem modernen architektonischen Stil gehalten ist. Die charismatische Persönlichkeit wurde als Cádik, als Wunderrabbi, verehrt, sein Rat wurde in allen Lebensbereichen gesucht, und viele Menschen suchten ihn auch wegen seiner Talismane auf, die Heil- und Schutzkräfte hatten.

Heute sind nur noch die beiden jüdischen Friedhöfe und ein kleines verfallenes Gebetshaus erhalten. Von der Eingangshalle des jahrhundertealten Friedhofs, der sich gegenüber dem Bahnhof den Hügel hinaufzieht, sind es nur wenige Schritte bis zum Grab von Mózes Teitelbaum. Die Synagoge von Erdőbénye verfiel ebenfalls, nur noch der eingezäunte jüdische Friedhof am Rande des Dorfes erinnert an die damalige jüdische Bevölkerung. Allerdings befindet sich hier auch das einzige jüdische Bad der Region, dessen verfallenes Gebäude stark renovierungsbedürftig ist. Das Geburtshaus von William Fox, dem Gründer der amerikanischen Fox-Filmstudios, befindet sich in Tolcsva, 3 Kilometer von Erdőbénye entfernt. Zwei der wichtigsten Persönlichkeiten des amerikanischen Filmgeschäfts waren Adolph Zukor, geboren in Ricse – ursprünglich Adolf Zucker – und William Fox, geboren in Tolcsva als Vilmos Fuchs. Die jüdische Bevölkerung, die sich 1765 in Abaújszántó ansiedelte, kam aus Österreich, Tschechien und Mähren und stand unter dem Schutz des Herzogs Karl von Bretzenheim.

 

Die Siedlung zählte einst als wichtiges Handelns- und Geschäftszentrum. Ihre riesige Synagoge, die heute als Lagerhaus genutzt wird, wurde 1896 errichtet. Auf dem gepflegten Friedhof sind die Gräber von zwei berühmten Rabbinern, Eleázár Lőw und Arje Lőb Lipschütz, einen Besuch wert. In Tállya, der letzten Station der Tour, ließen sich im 17. Jahrhundert die ersten jüdischen Weinhändler nieder. Von da an wuchs die jüdische Bevölkerung stetig an, und zu einer Zeit gab es sogar drei Synagogen in der Siedlung. Diese wurden jedoch nach dem Holokaust umgestaltet oder abgerissen. Die berühmten Rabbiner von Tállya, Gerson Rosenbaum und sein Sohn Arje Leib, sind auf dem jüdischen Friedhof – in einem Ohel – begraben, der am Rande des Dorfes erhalten geblieben ist. 
 

WONDERS OF HUNGARY: PILGRIMAGE SITES OF TOKAJ-HEGYALJAWe have launched a mini-series in 2020 entitled Wonders of Hungary, occasionally presenting our country's beautiful treasures in about a minute to inspire you. Welcome to the next episode, in which we show you two pilgrimage sites of Tokaj-Hegyalja.
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