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Grosse Synagoge

Grosse SynagogeBudapestGroßraum Budapest

Die Große Synagoge von Budapest ist nicht nur der größte hebräische Tempel Europas, sondern formt mit ihrer Umgebung voller Ausstellungen, Synagogen, Friedhöfe und Denkmäler eine Art kleine Insel mit einer wunderschönen Atmosphäre. 

Es ist sinnbildlich, dass auf dem benachbarten Eckgrundstück das Geburtshaus des ungarischen Schriftstellers Tivadar Herzl steht, auf den die Vision eines jüdischen Staates zurückgeht. Die Mitte des 19. Jahrhunderts, im maurischen Stil, einem reich verzierten orientalischen Stil, erbaute Große Synagoge ist mit 1.200 Quadratmetern Grundfläche und 44 Metern hohen Türmen so groß, dass nur die Synagoge von Manhattan sie in puncto Größe überbietet. Das Gebäude wurde vom Architekten der Wiener Synagoge Ludwig Förster entworfen, der oft mit Otto Wagner zusammenarbeitete; für die Innengestaltung war der ungarische Architekt Frigyes Feszl verantwortlich.  

Zur Zeit der bürgerlichen Emanzipation war die jüdische Bevölkerung, die eine bedeutende Rolle bei der Modernisierung der ungarischen Wirtschaft und Kultur spielte, bereit, sich von einigen mittelalterlichen Elementen ihres Glaubens zu trennen. Auf diese Weise wurde das sogenannte neologische Judentum gegründet, das sich bald zur verbreitetsten Variante des jüdischen Glaubens in Ungarn entwickelte. Die Veränderung zeigte sich auch in Synagogenarchitektur und damit auch in der Großen Synagoge. Obwohl Frauen und Männer immer noch getrennt blieben, beteten sie hier nicht in getrennten Räumen, sondern die Männer im Erdgeschoss und die Frauen auf dem Balkon. Neologische Synagogen, einschließlich der Großen Synagoge, sind oft ähnlich gestaltet wie christliche Kirchen und sogar mit einer Orgel ausgestattet. Hier können fast dreitausend Menschen deren Klänge genießen. Die meisten wohlhabende hebräische Bürger, die etwas auf sich hielten, erwarben selbst Sitzplätze, die nur durch sie genutzt werden durften. Einige Bänke der Synagogen waren so gefragt und damit so teuer, dass für sie selbst Hypotheken angeboten wurden. Heute ist die Synagoge nicht nur ein Zentrum des jüdischen religiösen Lebens in Budapest, sondern dank ihrer hervorragenden Akustik auch ein beliebter Schauplatz für Konzerte. 

Neben der Synagoge sollten Besucher auch den Garten aufsuchen, der durch einen gewölbten Kreuzgang von der dicht bebauten Innenstadt getrennt und mit romantischen, melancholischen Maulbeerbäumen versehen ist. Dessen Herzstück ist der Heldentempel, der von László Vágó entworfen wurde und modernistische und orientalische Elemente enthält. Er wurde in den dreißiger Jahren zum Gedenken an die zehntausend ungarischen Soldaten jüdischer Herkunft errichtet, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben gaben. Seit dem Zweiten Weltkrieg ehrt der Garten neben diesen heldenhaften Soldaten auch die Opfer des Holocaust. Der Garten war ein Teil des abgeriegelten Ghettos, in dem die Mehrheit der hebräischen Bevölkerung von Budapest, etwa siebzigtausend Menschen, im Herbst 1944 zusammengepfercht wurden und durch hohe Mauern von der Außenwelt getrennt waren. Ein Teil der Mauer wurde später als eine Art Andenken rekonstruiert und kann nun im Garten besichtigt werden. Von denen, die während des Holocaust im Ghetto von Budapest ihr Leben verloren haben, wurden mehr als zweitausend in Eile hier begraben, nachdem die Alliierten Streitkräfte Budapest eingenommen und das Ghetto befreit hatten. Dies geschah trotz der Tatsache, dass die jüdische Religion die Beerdigung neben Synagogen verbietet. Auf diese Weise wurde der Garten zu einem der schockierendsten und authentischsten Holocaust-Denkmäler der Welt. Um die Bäume herum wurden grabförmige Blumenbeete gepflanzt. Familien mit Mitgliedern, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, brachten außerdem Gedenktafeln an.  

Es gibt auch ein Denkmal für die Helden des ungarischen Widerstands und die Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto. Hinter dem Heldentempel steht das Denkmal der ungarischen jüdischen Märtyrer in einem Gedenkpark, der nach Raoul Wallenberg benannt ist, dem schwedischen Diplomaten, der Tausende ungarischer Juden gerettet hat. Die wie eine Trauerweide geformten Stahlblätter der Statue gedenken der Opfer. Viele Familien hatten keine Gräber und gravierten die Namen ihrer Vorfahren auf eines der Blätter. Das Denkmal wurde teilweise von Tony Curtis, einem amerikanischen Schauspieler ungarischer Herkunft, finanziert. Mit der Eintrittskarte, die Sie für die Synagoge kaufen, erhalten Sie auch Zugang zum Jüdischen Museum, in dem eine Dauerausstellung gezeigt wird, in der fantastische Kunstwerke aus Metall und Porzellan Ihnen den jüdischen Alltag und die Welt der hebräischen Feiertage näherbringen.  

WONDERS OF HUNGARY: DOHÁNY STREET SYNAGOGUE, BUDAPESTWelcome to the next episode of Wonders of Hungary, in which we present you the Dohány Street Synagogue of Budapest. This synagogue is not only the largest Hebrew temple in Europe but its surroundings are like a small island with a fabulous atmosphere, full of exhibitions, synagogues, cemeteries and memorials.
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