Ein Marktbummel im Herzen Budapests: Die Zentrale Markthalle

Beim Betreten durch die imposanten Tore finden Sie sich in einer riesigen Halle, in der die Orientierung gar nicht so einfach ist. Sehen wir uns an, was Sie in welchem Stockwerk erwartet! 

• Im Untergeschoss finden Sie spezielle Wildfleischsorten, Fischsorten sowie den besten Steakladen Budapests. Hier finden Sie zudem Haushaltswarenhändler und einen Supermarkt. 
• Im Erdgeschoss werden die wesentlichen Marktprodukte angeboten: Gemüse, Obst, Fleisch und Backwaren. Natürlich bieten die Hersteller hier auch traditionelle ungarische Produkte an: Die Regale sind prall gefüllt mit Salami, Paprika, Knoblauch, Pálinka, Wein und Honig.
• Das Obergeschoss – eigentlich eine Galerie mit Blick auf die gesamte Szenerie – ist hauptsächlich Geschäften gewidmet, die auf touristische Attraktionen spezialisiert sind: Souvenir- und Geschenkeläden. Aber nicht nur die Souvenirs lohnen einen Besuch der Galerie, sondern auch die Restaurants, in denen Sie Spezialitäten der ungarischen Küche wie Lángos, Hortobágyi Palatschinken mit Fleisch und gefüllte Kohlroulade probieren können, um nur einige zu nennen.

In der Halle findet sich auch eine besondere ungarische Erfindung, der Gömböc. Wenn Sie mehr über diesen bahnbrechenden mathematischen Durchbruch erfahren möchten, besuchen Sie die entsprechende Website oder die Markthalle, wo Sie ihn mit eigenen Augen sehen und bewundern können.

Und wenn Sie genug vom Markt haben sollten, können Sie ihre frisch gekauften Waren auch auf einer der Bänke auf dem Platz gegenüber der Halle genießen. In der Zwischenzeit lohnt es sich auch, einen Blick auf das Äußere des Gebäudes zu werfen, denn es ist nicht nur die größte, sondern vielleicht auch die schönste Markthalle Budapests, und ihre Geschichte reicht weit zurück.

Der erste Bürgermeister von Budapest, Károly Kamermayer, der 1873 sein Amt antrat, sah sich mit einem dringenden Problem konfrontiert: Die bisherige Infrastruktur konnte die rasch wachsende Bevölkerung nicht mehr bewältigen, sodass die Inbetriebnahme einer neuen Halle dringend notwendig wurde. Die Nähe der Donau spielte bei der Wahl des Standorts eine wichtige Rolle: So konnten die Waren für die Bevölkerung regelmäßig sowohl per Schiff als auch über die damals noch bestehende Eisenbahnlinie geliefert werden. 

Das Gebäude wurde 1897 nach den Plänen des ungarischen Architekten Samu Pecz erstellt. Glücklicherweise ging die Dringlichkeit der Aufgabe nicht zu Lasten der Ausführung, denn die Fassade zeigt die sorgfältige Detaillierung und das Muster aus Formsteinen, die mit den neugotischen Steintoren ein charakteristisches Paar bilden. Das Spektakulärste ist vielleicht dennoch das Dach: Die bunten Dachziegel wurden aus Zsolnay-Porzellan hergestellt, das ebenfalls als Hungaricum gilt. Es ist kein Zufall, dass das Gebäude 1977 zum Denkmal erklärt wurde und regelmäßig in Listen der schönsten Markthallen Europas aufgeführt ist. Wenn Sie in Budapest sind, sollten Sie unbedingt die Zentrale Markthalle besuchen!