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In Budapest finden Sie sogar unter der Erde Kuriositäten

Die kleine U-Bahnlinie M1Budapest Großraum Budapest

Die kleine U-Bahnlinie M1 ist einer der ältesten öffentlichen Verkehrsmittel des Landes. Die Einwohner sind seht stolz darauf. Wie viele andere Einrichtungen in der Hauptstadt erinnert sie an die glücklichen Friedenszeiten und den Beginn neuer Entwicklungen um die Jahrhundertwende. Sie ist die erste U-Bahn-Linie auf dem europäischen Kontinent, die zweite auf der Welt und schon seit 1896 in Betrieb. 

Die Wiener*innen waren sehr neidisch

Unglaublich, aber die erste U-Bahnlinie in Budapest wurde in nur einundzwanzig Monaten gebaut. Interessant ist auch, dass man den Tunnel nicht gebohrt sondern gegraben hat. Die darüber verlaufende heutige Andrássy-Straße wurde einfach aufgegraben und nach Abschluss der Arbeiten wieder zugeschüttet. Ursprünglich wurden die Stationen nicht durch ein Schild an der Oberfläche und eine hinunter führende Treppe gekennzeichnet, sondern durch verzierte Hallen die dazu gebaut wurden. Die Stationen wurden mit großer Sorgfalt gebaut und mit Zsolnay-Fliesen bedeckt. Einer der Gründe für den Bau der kleinen U-Bahn war, dass es in diesem Gebiet zwar Straßenbahnen und Omnibusse gab, diese aber überfüllt waren und ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel benötigt wurde. Hinzu kam, dass die Millenniumsfeierlichkeiten von 1896, die anlässlich des Jahrtausendjubiläums der Gründung Ungarns stattfanden, näher rückten. 

Eine schwierige Baustelle

Balázs Mór, der Generaldirektor der Budapesti Villamos Városi Vasút (Elektrische Stadtbahn Budapest), schlug vor, aufgrund seiner Erfahrungen in London, eine U-Bahn in Pest zu bauen, für die er schließlich die Genehmigung erhielt. Damals wurden getrennte Kabinen für rauchende Männer und für Frauen vorgesehen. Bei der Konstruktion mussten auch ungewöhnliche Herausforderungen bewältigt werden: Der Tunnel ist sehr niedrig, so dass eine U-Bahn oder Straßenbahn herkömmlicher Größe nicht hineingepasst hätte. Im Jahr 1896 wurde eine spezielle Niedrigbodenlösung verwendet, um die Fahrzeuge in der richtigen Größe auszustatten, wobei der Fahrer kaum oder gar keine Möglichkeit hatte, aufrecht im Führerhaus zu stehen. Aufgrund der Gegebenheiten der Ringstraße war es auch bei der Renovierung in den 1970-er Jahren nicht möglich, den Tunnel zu vergrößern. 

Es ist Teil des UNESCO-Welterbes

Die kleine U-Bahn - wie die Einwohner von Budapest sie nennen - war siebzig Jahre lang im Linksverkehr unterwegs. Der Seitenwechsel erfolgte erst beim Ausbau der Strecke im Jahr 1973, als die heute noch bestehende Strecke vom Vörösmarty-Platz bis zur Mexikói Straße fertiggestellt wurde. Die Linie hat auch neue Waggons bekommen. Diese sind zwar gelenkig, aber man kann nicht durchgehen. Die auch im Jahr 1987 noch einmal renovierte Millennium-U-Bahn - und die Andrassy Straße - gehören seit 2002 zum Weltkulturerbe.

Die liebenswerteste U-Bahnlinie

Die erste U-Bahn in Budapest, die damals als schnelle und bequeme "unterirdische Straßenbahn" bezeichnet wurde, war die erste U-Bahn in Kontinentaleuropa als sie 1896 in Betrieb genommen wurde. Die Millennium U-Bahnlinie ist im Vergleich zu den anderen U-Bahn- und Straßenbahnlinien der Hauptstadt kürzer und weist einen Mangel an Umsteigeverbindungen auf, deshalb wird seit Längerem eine Verlängerung der Linie geplant. Die zu ihrer Zeit als Weltneuheit geltenden kleinen gelben Waggons haben noch immer einen besonderen Platz in den Herzen der Einwohner von Budapest und der Touristen gleichermaßen. 

Was ist mit den anderen?

In Budapest können Sie drei weitere U-Bahnlinien benutzen. Die M2 (rot markiert) verläuft zwischen dem Déli Pályaudvar (Süd-Bahnhof) und dem Örs vezér Platz und wurde in den 1950-er und 1970-er Jahren gebaut. Die M3 (blau markiert) verläuft zwischen Kőbánya-Kispest und Újpest. Mit dem Bau wurde in den 1970-er Jahren begonnen und im Jahr 1990 abgeschlossen. Die M4 (grün markiert) ist die neueste U-Bahnlinie, die seit 2014 zwischen dem Bahnhof Kelenföld und dem Keleti Pályaudvar (Ost-Bahnhof) verkehrt. 

 

In den Hauptverkehrszeiten verkehren die Züge im Durchschnitt alle 2 bis 3 Minuten, tagsüber und am Wochenende alle 5 Minuten und in den Abendstunden alle 10 Minuten. 

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