Wir kennen kein Land außerhalb Ungarns, in dem der Weihnachtsmann eine eigene Fabrik hat. Tatsächlich hat sich der MikulásGyár (Nikolo Fabrik) in den letzten Jahren zu einer der größten Wohltätigkeitsveranstaltungen des Landes entwickelt. Dies zeigt auch, wie wichtig den Ungarn die in allen christlichen Ländern bekannte Tradition des Schenkens zum Heiligen Nikolaus ist. Zwischen dem 1. und 21. Dezember 2023 sammeln die Organisatoren des MikulásGyár vor allem haltbare Lebensmittel, Reinigungsmittel, Hygieneartikel und Süßigkeiten. Um diese Aktion bekannter zu machen, wird in diesem Jahr auch der finnische Weihnachtsmann Joulupukki mitwirken: Die Kinder können ihn am 1. Dezember in Budapest bei der Eröffnungsfeier des MikulásGyár und am 6. Dezember am gleichen Ort treffen, sowie am 3. Dezember in Sárvár, am 4. Dezember in Bábolna, am 6. Dezember in Szerencs und am 7. Dezember in Szombathely.
Wer ist Miklós Láncos (Nikolaus mit Ketten)?
Das gegenseitige Beschenken am Nikolaustag hat mit dem heiligen Nikolaus zu tun und war ursprünglich ein Brauch der städtischen Regionen. Dieser Brauch gelangte zunächst vom Bürgertum zu den gebildeten Landbewohnern und erst in den 1930-1940-er Jahren zu den Bauern. Davor war der 6. Dezember nicht gerade der Lieblingsfeiertag der Kinder. In den Dörfern war es ein alter Brauch, dass die Burschen und sogar die jung verheirateten Männer am Nikolaustag die kleinen Kinder und die älteren Mädchen mit verhülltem Gesicht, umgedrehten Mänteln und rasselnden Ketten erschreckten. Die verkleideten Schreckgespenster wurden als Schmähführer bezeichnet und wegen der rasselnden Ketten wurden sie Miklós Láncos (Nikolaus mit Ketten) genannt.