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Allerheiligen versus Halloween - was wird wann gefeiert?

In den letzten Jahren hat das aus amerikanischen Filmen entlehnte Halloween die Welt erobert. Immer mehr Familien und Gemeinden in Ungarn übernehmen die Tradition, Kürbisse zu schnitzen, sich zu verkleiden und Süßigkeiten zu sammeln. Dennoch leben die mit Allerheiligen und Allerseelen verbundenen Traditionen neben Halloween weiter.

Schauen wir uns die Termine an!

31. Oktober: An diesem Tag wird das aus dem angelsächsischen Raum stammende Halloween in vielen Ländern der Welt ausgiebig gefeiert. 

 

1. November: Das christliche Fest Allerheiligen.

 

2. November: Das christliche Fest Allerseelen. 

Woher kommt es?

Der Name Halloween ist die Abkürzung für All Hallows' Eve, was im Englischen den Vorabend von Allerheiligen bedeutet. Für die Kelten endete der Sommer, das Vieh wurde von der Weide in die Ställe getrieben, das neue Jahr wurde gefeiert und sowohl dem Sonnengott als auch dem Herrn der Toten gehuldigt.

 

Allerheiligen (lateinisch: festum omnium sanctorum) ist in der katholischen Kirche ein Feiertag zum Gedenken an alle im Heil vollendeten Seelen, in der protestantischen Kirche für die Verstorbenen. Im 4. Jahrhundert wurde das Fest Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert und die orthodoxe Kirche feiert es bis heute an diesem Tag.

 

Das Fest Allerseelen geht viel weiter zurück: Der heilige Odilo, Abt von Cluny, führte ihn im Jahr 998 als Gedenktag in den Prioraten der Benediktinerabtei von Cluny ein. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde es von der gesamten katholischen Kirche übernommen.

Wie werden diese Feste gefeiert?

Den keltischen Priestern, den Druiden, zufolge ist Halloween einer der magischen Tage des Jahres, an dem die Seelen der Toten frei unter den Lebenden wandeln dürfen. In den Häusern wurden in diese Zeit die Feuer gelöscht, um die Geister daran zu hindern, die Körper der Lebenden zu übernehmen. Die Toten sollten durch das Tragen von gruseligen Kleidern abgeschreckt werden - daher der Brauch, sich zu verkleiden, der heute eher ein Scherz ist. Nach mittelalterlichem Volksglauben führten Hexen und Zauberer an diesem Tag ihre Zeremonien durch, weil an diesem Tag die spirituelle und die physische Welt in Kontakt traten. Im 8. Jahrhundert verbreitete sich der Glaube, dass Laternen mit verzerrten Gesichtern die Reisenden vor bösen Geistern schützen. Deshalb schnitzt man heute möglichst grimmige Gesichter in Kürbisse. Halloween wurde in Amerika in der Mitte des 19. Jahrhunderts populär, als Hunderttausende von Menschen wegen der großen Hungersnot in Irland auswanderten und ihre Bräuche und Legenden mitbrachten. Ursprünglich wurden die Laternen aus Rüben, Karotten oder Roter Rüben hergestellt, Kürbisse zu schnitzen verbreitete sich erst als das Fest in Übersee bekannt wurde. Heute regt Halloween eher die Fantasie der Kinder an, die sich verkleiden und mit "gruseligen" Drohungen von Haus zu Haus ziehen, um Süßigkeiten zu bekommen, Süßes oder Saures rufend (Trick or Treat). In der längsten Nacht des Jahres gibt es auch für Erwachsene Kostümpartys und Halloween Umzüge. In einigen Städten und Dörfern unseres Landes gibt es sogar schon Schönheitswettbewerbe für geschnitzte Kürbisse und Halloween Festivals. 

An Allerheiligen ist es üblich, die Gräber von lieben Angehörigen zu pflegen und mit Blumen zu schmücken sowie Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden. Das Licht der Kerze symbolisiert das ewige Licht. Es ist heute noch üblich, dass am großen Friedhofskreuz die Allerheiligenlitanei der katholischen Kirche gebetet wird und die frischen Gräber gesegnet werden. In einigen Gegenden Ungarns wurden an diesem Tag die Glocken für die Verstorbenen der Familie geläutet, in anderen wurden Lebensmittel an die Armen verteilt, der Richter gewählt und Bedienstete neu angestellt. Mancherorts glaubte man (wie bei die Kelten), dass die Verstorbenen in dieser Nacht aus ihren Gräbern steigen würden. Deswegen wurde beim Familienfest für sie auch gedeckt und in jedem Zimmer wurden Lampen angezündet, damit sich die "Heimkehrer" im Haus zurechtfinden konnten. Nach manchen Glaubensvorstellungen mussten die Gräber geschmückt und beleuchtet werden, damit die " entflohenen Seelen" den Weg zurück in ihre "Zuhause" finden und die Lebenden nicht stören konnten. Allerheiligen ist in Ungarn seit dem Jahr 2000 wieder ein gesetzlicher Feiertag und seit 2013 ist es ein verpflichtender kirchlicher Feiertag.

Zu Allerseelen gedenkt man ursprünglich unserer verstorbenen Angehörigen, die noch nicht das Heil erlangt haben. Denn diejenigen, die in Gottes Gnade gestorben sind, aber noch eine Last von Sünde und Strafe zu tragen haben, müssen vor Gottes Angesicht geläutert werden. Für die Hinterbliebenen ist es ein großer spiritueller Trost, wenn sie an diesem Tag Fürsprache für sie erlangen können: Durch Gebet, Buße und die Heilige Messe können sie etwas tun, um ihren verstorbenen Angehörigen zu helfen.  

 

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