Weinregion Oberungarn

Das Weinbaugebiet Mátra liegt nordöstlich von Budapest, südlich des Mátra-Gebirges. An den Berglehnen fand bereits im Mittelalter in den nach Norden hin geschützten Bereichen eine bedeutende Weinerzeugung statt. Auch aufgrund des unschlagbaren Panoramas lohnt es sich, in den Weinbergen an den Südhängen des Mátra-Gebirges zu verweilen, da unser höchstes Gebirge auch gleichzeitig das höchstliegende Weinbaugebiet Ungarns darstellt. Sie sollten unbedingt an Weinverkostungen teilnehmen, denn dank des nährstoffreichen Bodens und der vielen sonnenreichen Stunden sind die hier hergestellten Weine besonders genussreich, erfrischend, fruchtig und leicht. 

Aus folgenden weißen Rebsorten werden besonders gute Weine hergestellt: Welschriesling, Mädchentraube, Muskat Ottonel, Grauburgunder, Sauvignon Blanc und Chardonnay. Wenn wir uns von den Gebirgszügen der Mátra aus weiter nach Osten begeben, erreichen wir das gut anderthalb Autostunden von der Hauptstadt entfernte Weinbaugebiet Eger. Es ist unmöglich, sich in dieser Gegend zu langweilen, denn neben exzellenten Weinen und gastronomischen Angeboten erwarten uns hier eine einzigartige Kulturtradition und ein unvergleichliches bauliches Erbe in der Stadt, während deren Umgebung mit ihrer natürlichen Schönheit zu unvergesslichen Ausflügen einlädt. Sogar 400 Jahre alte Keller reihen sich in dem Weinanbaugebiet aneinander, von denen der interessanteste das bischöfliche Kellersystem ist. Das Kellerlabyrinth von Eger kann bei einer Führung erkundet werden und könnte als eine Stadt unterhalb der Stadt bezeichnet werden. Einer Legende aus Eger zufolge wurde während der türkischen Expansion der Mut der Burgverteidiger durch den örtlichen Rotwein gestärkt. Wahrzeichen dieses Gebietes ist der Erlauer Stierblut (Egri Bikavér). Dieser Rotwein besteht aus mindestens drei Rebsorten, unter denen neben örtlichen und internationalen blauen Rebsorten der Blaufränkisch in besonders großer Menge vorhanden ist. Wie der Stierblut ist auch der Stern von Eger ein Cuvée aus einheimischen Rebsorten, ein leichter, fruchtiger Weißwein.  

 Heute befinden sich die besten Weinkeller der Region in Eger und den Siedlungen in der Umgebung. Denjenigen, die nur einen Tag Zeit haben, um die örtlichen Weine zu entdecken, wird empfohlen, das sich ständig erneuernde Schönfrauental (Szépasszonyvölgy) aufzusuchen, das dank der zahlreichen erstklassigen Hersteller ein wahrhaftiger Treffpunkt für Weinliebhaber ist. Wen es in die Natur zieht, der sollte eine Pilgerreise zum Berg Nagy-Eged im Nordosten von Eger unternehmen, wo sich einige der höchstgelegenen Weinberge befinden. 

Zwischen Eger und Miskolc wachsen in Bükkalja am Berg die Reben des Weinbaugebiets Bükk. Bükkalja liegt an den Südhängen des Gebirges, die man auch als „Rockzipfel“ des Berges bezeichnet. Das Gebiet befindet sich auf Hügeln und Hochebenen, in einem besonders klimatisch begünstigten, windgeschützten Gebiet, das den Rebenanlagen ein besonders gemäßigtes Mikroklima bietet. Weine aus dem Bükk zeichnen sich durch ihre Leichtigkeit, ihre frische Säure und ihren Geschmacks- und Aromareichtum aus, was Verdienst der plastischen Tonerde ist. Die Rotweine haben eine frische Säure, sind leicht und reifen in den Holzfässern innerhalb einiger Monate. Für die Weißweine ist Fruchtigkeit, der Duft und das Aroma von Äpfeln, Pflaumen und Zitrusfrüchten kennzeichnend. Es ist charakteristisch für die Region Bükkalja, dass die Keller in den lokalen Rhyolittuffstein gehauen und die Weine hier gelagert wurden. Das Besondere an den Weinkellern ist, dass sie oft von Steinmetzmeistern mit Volkskunstmotiven verziert wurden. Hier werden zum Großteil weiße Rebsorten angebaut: Welschriesling, Mädchentraube, Chardonnay, Cserszegi-Gewürzwein. Rotwein wird aus den Sorten Blaufränkisch und Turan hergestellt.